Bestimmte Viren können selektiv Krebszellen zerstören und zudem eine robuste Immunantwort auslösen, die dem Körper hilft den Krebs zu bekämpfen.


Vor kurzem wurde das erste sogenannte onkolytische  Virus zur Behandlung von streuendem Hautkrebs in den USA und Europa zugelassen. Ein solches Virus infiziert bevorzugt Krebszellen und tötet diese später indem es sie zum Platzen bringt.


Seit diesem Durchbruch hat die onkolytische Virotherapie (die Behandlung von Krebs durch Viren) rasch an Dynamik gewonnen, denn eine Reihe von solchen Viren wird gerade in klinischen Studien zur Behandlung verschiedener Tumore getestet. Doch wie funktioniert das? Sind Viren nicht gefährliche Krankheitserreger?


Viren als „tickende Zeitbombe“ im Innern von Krebszellen

Die Viren, die in der onkolytischen Virotherapie zum Einsatz kommen, sind für den Menschen ungefährlich. Der Mensch ist nämlich nicht ihr natürlicher „Wirt“. Ein Beispiel ist das Parvovirus H-1PV, das normalerweise Ratten infiziert und bei diesen Tieren das Absterben von Ratten-Fötussen verursachen kann, beim Menschen aber keine Erkrankung auslöst. Zudem wurde Krebstherapie mit onkolytischen Viren in über 100 Studien als sicher und gut verträglich für Menschen bewiesen.

 

Dr. Antonio Marchini von Luxembourg Institute of Health (LIH) erklärt seine Wirkung: „Wie ein Parasit vermehrt sich dieses Virus in den Krebszellen und nutzt die Zellfunktionen aus. Hat es sich genügend vermehrt, löst es  - gleich einer intelligenten tickenden Zeitbombe  - die Zerstörung der Krebszelle aus. Zahlreiche Viruspartikel werden dann in die nahe Umgebung freigesetzt, befallen weitere Krebszellen, vermehren und verteilen sich schließlich im gesamten Tumor.

 

Bedeutend ist die Tatsache, dass gesunde Zellen bei diesem Prozess nicht geschädigt werden.“
Günstiger „Nebeneffekt“: das Immunsystem wird aktiviert

 

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