Es gibt Entscheidungen, die Führungskräfte treffen müssen, auch wenn sie als Mensch nicht damit einverstanden sind. Kündigungen oder Kürzungen sind solche Fälle, bei denen Manager zerrissen werden zwischen fachlichen und sozialen Maximen, zwischen dem Wunsch, das Unternehmen voran zu bringen, und dem Wunsch, ein anständiger Mensch zu sein. Psychologen sprechen von kognitiver Dissonanz. Die schlägt zu, wenn Handeln und Werte auseinanderklaffen, wenn man tut, was man nicht mit seinem Selbstbild vereinbaren kann. Wird die Dissonanz zu groß, fühlt man sich nicht mehr wohl in seiner Haut, man ist gereizt, gestresst, es drohen Burnout oder Depression. Ebenso gefährlich ist jedoch, was Menschen unbewusst tun, um den inneren Zwiespalt zu kitten und ihr positives Selbstbild aufrecht zu erhalten – was oft nur unter Ausblendung der Realität geht. Für Führungskräfte gibt es nur eine Lösung: Sie müssen Dissonanzen als Teil der Führungsrolle akzeptieren und lernen, einen souveränen Umgang damit zu finden.
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